Musikschulen
veröffentlicht am 4. August 2022
Zusammenfassung
Der Kärntner Landesrechnungshof überprüfte, wie die Musikschulen des Landes organisiert und finanziert werden. Er empfiehlt die Integration von Musikschulstandorten vor allem in Bildungszentren, um die Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schüler zu erweitern.
Durch seine Musikschulen ermöglicht das Land breiten Kreisen der Bevölkerung eine gute musikalische Ausbildung. Alle Interessierten dürfen eine Musikschule besuchen. Zusätzlich liegt der Fokus auf der Förderung von besonders begabten Schülerinnen und Schülern und dem gemeinschaftlichen Musizieren. Neben den Hauptfächern wie Klavier, Gitarre und Steirische Harmonika umfasst das Unterrichtsangebot spezielle Musikrichtungen wie Jazz, Pop oder Rock und musiktheoretische Fächer.
Wie werden die Musikschulen finanziert?
Das Musikschulgesetz regelt die Finanzierung der Musikschulen. Das Land trägt die Kosten für die Musikschullehrenden, während Infrastruktur und Sachaufwand wie etwa Bürobedarf oder Instrumente durch die Standortgemeinden bzw. im Fall der Slowenischen Musikschule Slovenska Glasbena šola durch die Vereine zu finanzieren sind.
Musikschulen in Bildungszentren bieten Vorteile
Nach dem Jahr 2000 nahm die Anzahl der Schülerinnen und Schüler sowie jene der Musikschulstandorte stark zu. Damit kam es zu einem Anstieg der Lehrenden. Durch das Musikschulgesetz 2012 entstanden aus der ursprünglich vereinsmäßigen Struktur 27 eigenständige Landesmusikschulen. Im Jahr 2015 erweiterten sich diese um die Slowenische Musikschule. Laut Musikschulgesetz soll das Land ein Musikschulkonzept und einen Musikschulplan erstellen, die den Rahmen für die individuelle Entwicklung der Musikschulen vorgeben. Beides setzte das Land bisher nicht um.
Um die Musikschulstandorte in Zukunft bedarfsgerecht zu planen, will das Land ein Standortekonzept erstellen. Durch das Standortekonzept könnten Musikschulen von örtlich nahe zueinander gelegenen Standorten in Bildungszentren integriert bzw. der Ausbau von Bildungszentren forciert werden. Werden Musikschulstandorte in Bildungszentren integriert, profitieren die Schülerinnen und Schüler von erweiterten Unterrichtsangeboten. Der Musikschulbesuch erfordert keinen Ortswechsel und ist auch für Schülerinnen und Schüler ganztägiger Schulformen möglich.
Effizienter durch digitale Lösungen
Auf eine gute Dokumentation sollte im Bereich Aus- und Weiterbildung mehr Augenmerk gelegt werden. Das Land dokumentiert nicht alle gemeldeten Aktivitäten und die Lehrerinnen und Lehrer melden nicht alle Fortbildungsmaßnahmen. Um die Weiterbildungen zu dokumentieren, könnte der elektronische Bildungspass des Landes genutzt werden.
Informationen
Der Kärntner Landesrechnungshof übermittelte den Bericht am 28. Juli 2022 dem Kontrollausschuss und der Landesregierung als geprüfter Stelle. Somit ist der Bericht seit 4. August 2022 öffentlich.
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